
Babesiose des Hundes
Die Babesiose des Hundes wird auch häufig als „Hundemalaria“ oder „Piroplasmose“ bezeichnet.
Sie wird durch Einzeller und zwar durch „Babesia canis“ verursacht. Dieser einzellige Organismus, gehört zur gleichen Gruppe wie die Erreger der Malaria beim Menschen.
Die durch die „Babesia canis“ hervorgerufene Infektionskrankheit verursacht eine Zerstörung der roten Blutkörperchen und damit eine mehr oder weniger ausgeprägte Blutarmut.
Babesiose
In diesem Artikel erfahren Sie noch mehr detaillierte Informationen über die Babesiose des Hundes.
Inhalt dieses Artikels
Übertragung
Übertragen wird der Erreger durch den Stich der erwachsenen „Auwaldzecke“ (Dermacentor reticulatus) und der „Braunen Hundezecke“ (Rhipicephalus sanguineus). Glücklicherweise kommt der Erreger bei relativ wenigen Auwaldzecken vor. Die Hundebabesiose kann im günstigsten Fall mild verlaufen. Sie kann jedoch auch einen sehr schweren Verlauf nehmen und für den Hund unbehandelt tödlich enden.
Symptome der Babesiose
Die Inkubationszeit beträgt 5 – 28 Tage. Die Krankheit setzt stets akut mit Fieber (bis 42°C) ein. Es folgen Mattigkeit, Appetitlosigkeit, rascher Konditions- und Gewichtsverlust, Anämie (umgangssprachlich: Blutarmut, Blutmangel) und Ikterus (von altgriechisch ἴκτερος íkterus), auch Gelbsucht genannt. Die Milz ist enorm vergrößert, in geringem Ausmaß auch die Leber.
In manchen Fällen scheidet der erkrankte Hund dunkel gefärbten Urin aus. Blutungen aus Haut und Schleimhäuten können ebenfalls auftreten. Durch die Anämie und die Gelbsucht erscheinen die Schleimhäute sehr blass, teilweise gelblich. Entzündungen des Auges, speziell der Regenbogen- oder Hornhaut, können sich ebenfalls einstellen.
Chronisch kranke Tiere sind apathisch, schwach, abgemagert, mit vielfach nur vorübergehend ansteigender Temperatur; der Ikterus ist wenig ausgeprägt, die Anämie deutlich. Es können auch entzündliche Veränderungen der Augen, sowie Netzhautablösung auftreten. Im weiteren Verlauf kann das Zentralnervensystem geschädigt werden. Dann können Bewegungsstörungen und epileptische Anfälle auftreten
Wie wird die Babesiose nachgewiesen?
Die Babesien, die Erreger der Hunde-Malaria, sind durch eine Blutuntersuchung nachweisbar.
Behandlung
Die Babesiose des Hundes wird mit sogenannten „Antiprotozotika“ behandelt. Dies sind Medikamente welche einzellige Erreger und Parasiten bekämpfen. Als besonders gut wirksam haben sich hierbei die Wirkstoffe Imidocarbdiproprionat und Phenamidin erwiesen. Diese werden in der Regel auch nur einmal verabreicht. Die Blutarmut wird meist mithilfe von Bluttransfusionen „behandelt“.
Progonse
Welche Verlaufsform die Babesiose nimmt hängt von der Art des Erregers ab, dem allgemeinen körperlichen Zustand des Hundes und der Stärke seines Immunsystems. Es gibt auch Fälle in denen eine Infektion von selbst ausheilt. Verläuft sie jedoch schwer und führt zum Beispiel zu einem Schockzustand, so ist die Sterberate recht hoch.
Gibt es einen Impfstoff gegen die Babesiose
Die beste Vorbeugung besteht immer noch darin den Hund nicht mitzunehmen, wenn man in ein betroffenes Gebiet fährt (Mittelmeerraum). Sollte sich das nicht vermeiden lassen, so gibt die Möglichkeit ein Medikament zu verabreichen, welches den Verlauf der Erkrankung eindämmen und abschwächen soll. Jedoch hat dieses Medikament sehr starke Nebenwirkungen und wirkt nicht zu 100%! Darum raten wir dringend davon ab es mit dieser Art der Vorbeugung zu versuchen.
Des Weiteren gibt es einen Impfstoff gegen die Babesiose beim Hund. Dieser Impfstoff ist allerdings nur in Frankreich und der Schweiz zugelassen. Außerdem schützt auch dieser nicht direkt vor einer Infektion mit Babesien, sondern soll für einen milderen Verlauf der Hunde-Malaria sorgen. Da die Impfung jedoch auch nicht alle Erregerstämme abdeckt und ein großes Nebenwirkungspotential hat, raten wir ebenfalls von einer Impfung ab.