
Borreliose beim Hundes
Schildzecken, in erster Line der Gemeine Holzbock, übertragen die Lyme-Borreliose und sind genau wie die Leptospiren, (eine Infektionskrankheit die durch bestimmte Erreger verursacht wird) Schraubenbakterien.
Es ist eine schwer zu diagnostizierende, bakterielle Infektionskrankheit. Der Verlauf ist vor allem chronisch. Alle bekannten Zeckenarten können diese Krankheit auf den Hund übertragen.
Borreliose – Zeckenbiss mit Folgen
In diesem Artikel erfahren Sie noch mehr detaillierte Informationen über die Borreliose des Hundes.
Inhalt dieses Artikels
Wie wird der Hund Infiziert?
Übertragen wird die Krankheit, wenn sich eine Zecke lange genug (d.h. 24-48 Stunden) am Hund festgesaugt und Blut gezogen hat. Die Borrelien sitzen in einer inaktiven Form im Darm der Zecke. Saugt die Zecke lange genug Blut vom Wirt, wandeln sich die inaktiven Borrelien durch einen im Blut vorhandenen Stoff in aktive Borrelien um und wandern dann mit dem Speichel der Zecke durch das Stechwerkzeug in den Wirt. Dieser Vorgang dauert mindestens zwei Stunden. Wird die Zecke frühzeitig entfernt, entsteht keine Borreliose. Dennoch sollte man den Hund im Auge behalten.
Symptome
Dringen die Borrelien in den Hund ein, kann der typische rote „Hof“ (eine kreisrunde Rötung um die Einstichstelle der Zecke) auftreten. Weitere Symptome treten meist, wenn überhaupt, erst nach einer etwa 6 wöchigen Inkubationszeit in Erscheinung. Diese sind jedoch oftmals schwer als Krankheit zu erkennen. Die Glieder werden steif und die Gelenke schmerzen, so dass der Hund mal hinten links humpelt und dann mal vorne rechts.
Besonders nach dem Aufstehen fällt es dem Hund schwer zu gehen. Es kann auch vorkommen das der Hund apathisch ist oder nicht mehr leistungsfähig. Weitere Symptome sind Müdigkeit, Fieber, sowie Appetitlosigkeit. Meist ist auch die Muskulatur betroffen. Das erkennt man daran, dass der Hund geht als hätte er einen starken Muskelkater. Es können jedoch auch Organe, wie Herz und Niere, mit betroffen sein. Eine hohe Überempfindlichkeit im Rückenbereich und Nervenentzündungen können auftreten.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Eine genaue Diagnose zu stellen gestaltet sich bei einer Borreliose Infektion besonders schwierig. Das Blutbild ist in der Regel unauffällig und selbst der Nachweis von Borrelien in einem Bluttest sagen nicht sicher aus, ob die derzeitigen Symptome wirklich mit einer akuten Infektion zusammenhängen.
Denn Antikörper gegen Borrelien befinden sich ebenfalls im Blut, wenn der Hund vorher bereits Kontakt mit den Erregern hatte und die Infektion symptomlos blieb. Auch nach einer Impfung sind Antikörper gegen Borrelien im Blut vorhanden und sagen nichts darüber aus ob derzeit auch eine akute Infektion mit eben diesen vorliegt und die Symptome verursacht.
Es gibt jedoch mittlerweile neuere und sicherere immunologische Verfahren, wie das „Western-Blot“ oder C6-ELISA Verfahren, welche nicht auf Antikörper durch Impfungen reagieren und somit eine sicherere Diagnosestellung ermöglichen. Doch selbst dann kann nicht zu 100% gesagt werden ob die derzeitigen Probleme mit einer Infektion zusammenhängen. Im Prinzip verordnet der Tierarzt eine diagnostische Behandlung mit Antibiotika. Legen sich die Symptome während, bzw. nach dieser Therapie, so gilt die Borreliose Infektion als bestätigt.
Behandlung
Ist der Hund mit Borreliose infiziert, ist eine mindestens 4 wöchige Behandlung mit Antibiotika notwendig. Häufig muss die Therapie nach einer 3 wöchigen Pause wiederholt werden, da Borrelien sehr hartnäckig sind und sich im Körper an für Antibiotika schwer zugänglichen Stellen aufhalten.
Zusätzlich zur Antibiotikagabe sollte ein probiotisches Präparat verabreicht werden, welches die durch die Antibiotika zerstörte Darmflora wieder aufbaut. In der Tiermedizin diskutiert man ebenfalls über die Gabe von sogenannten Nosoden (Krankheitserregern in homöopathischer Dosis) gegen Borreliose.
Prognose
Wird die Borreliose schnell als solche erkannt, bzw. vermutet und wird zeitnah eine Antibiotikatherapie eingeleitet, so ist die Prognose sehr gut. Jedoch gilt auch eine wiederholte Antibiotikagabe als nicht 100% zuverlässig, sodass selbst nach Durchführung noch Borrelien im Körper übrig bleiben. Diese können eine chronische Borreliose auslösen und mit wiederkehrenden Schüben in Erscheinung treten.
Vorbeugung
Die beste Vorbeugung gegen Borrelien bietet die Abwehr von Zecken. Dazu stehen mittlerweile viele wirksame Mittel am Markt zur Verfügung (siehe auch Zecken beim Hund). Trotz Zeckenabwehr sollte der Hund mehrmals täglich, besonders nach den Spaziergängen, abgesucht werden. Zecken sollten immer schnellstmöglich entfernt werden. Da die Borreliose erst nach 24-48 Stunden übertragen wird, ist die schnelle Entfernung der Zecke die wirksamste Vorbeugung gegen die Infektion.
Es gibt mittlerweile eine Borreliose- Impfung. Diese steht jedoch in der Kritik, da sie sehr starke Nebenwirkungen hervorrufen kann. Somit stehen Risiko und Nutzen in keinerlei Verhältnis. Wir raten von der Impfung gegen Borreliose aufgrund des hohen Nebenwirkungsrisikos ab. Stattdessen empfehlen wir die Nutzung von natürlichen Repellentien, welche die Zecke bereits abwehren bevor sie zusticht.