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Definition
Die Leptospirose ist eine weltweit zu beobachtende bakterielle und ansteckende Infektionskrankheit. Sie wird durch die sogenannten Schraubenbakterien, die Leptospiren (sogenannte Spirochäten), ausgelöst. Die Leptospiren sind besonders bei feuchtwarmem Wetter überlebensfähig und können überall vorkommen. In Pfützen und kleinen stehenden Gewässern oder Wassergräben sind sie besonders häufig zu finden. Bei Trockenheit sterben diese Bakterien jedoch sehr schnell ab. Bei der Leptospirose beim Hund handelt es sich um eine Zoonose, das bedeutet das sie sowohl vom Tier auf den Menschen übertragen werden kann, als auch vom Menschen auf das Tier. Aus diesem Grund müssen alle Erkrankungsfälle an das Veterinäramt gemeldet werden.
Übertragung
Infizierte Hunde scheiden den Erreger mit dem Urin und mit dem Speichel aus. Die Hunde können die Bakterien durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, oder durch intensives Beschnüffeln von mit Erregern kontaminierten Exkreten aufnehmen. Es kann auch durch das Trinken von kontaminiertem Wasser, oder das Baden in mit Leptospiren belastetem Wasser eine Infektion verursacht werden. Die Erreger werden dabei zum Beispiel durch die Schleimhäute im Maul aufgenommen und befallen dann die Leber, die Niere und das Herz.
Symptome
In einigen Fällen verursacht die Erkrankung zunächst keinerlei Beschwerden und die Erkrankung wird nur durch Zufall entdeckt. Ruft die Infektion jedoch Symptome hervor, dann treten häufig nach einer Inkubationszeit von etwa 1 Woche Erbrechen, Fieber und Durchfall auf. Das Futter wird in den meisten Fällen ebenfalls verweigert.
Oft zeigen sich im Blutbild auch eine erhöhte Anzahl der weißen Blutkörperchen als Anzeichen einer Entzündung. Zusätzlich zeigt sich eine verminderte Anzahl an roten Blutkörperchen, sowie erhöhte Leber- und Nierenwerte.
Bei einem schweren Krankheitsverlauf befallen die Leptospiren die Nieren. Zu Beginn verursachen sie keinerlei Symptome, beeinträchtigen jedoch die Leistung der Organe. Oftmals fällt als erstes blutiger Urin auf, welcher zunächst an eine Blasenentzündung denken lässt. Daher ist eine Urinuntersuchung in jedem Fall anzuraten. Bei Nichtbehandlung kann es zu Nierenversagen kommen. Die Leptospiren können außerdem in die Leber wandern und diese schädigen, sodass es in manchen Fällen zur Gelbsucht kommt. Sind die Organe zu sehr geschwächt und geschädigt, so kann dies zum Tod des Hundes führen.
Wie stark die Infektion abläuft hängt insbesondere mit dem Immunstatus des Hundes zusammen. Bei Hunden mit schwachem Immunsystem greift die Erkrankung schneller um sich und verläuft häufiger schwer bis tödlich.
Diagnose
Der Antikörper-Nachweis ist bei Hund das Standard-Verfahren zur Diagnose einer Leptospirose. Meistens wird der Mikroagglutinationstest (MAT) zum Nachweis eingesetzt. Dieser kann zu Beginn jedoch negativ ausfallen, weswegen eine erneute Überprüfung erforderlich ist. Achtung: Der Test kann ebenfalls positiv ausfallen, wenn der Hund kurz zuvor geimpft wurde oder die Infektion mit den Leptospiren bereits überstanden hat.
Behandlung
Ist die Leptospirose Infektion nachgewiesen, so wird als erstes eine Antibiotikatherapie verordnet. Begleitend werden die Symptome, wie Durchfall und Erbrechen behandelt. Bei anhaltenden Beschwerden werden Infusionen notwendig um den Wasserhaushalt aufrecht zu erhalten. Außerdem werden Leber- und Nierenwerte überprüft, wie auch die Anzahl der weißen und roten Blutkörperchen, um einer eventuellen Anämie vorzubeugen oder sie rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Heilungschancen
Bei leichtem Krankheitsverlauf und frühzeitiger Behandlung gut.
Prognose
Eine Leptospirose Infektion ist in jedem Fall eine ernstzunehmende Erkrankung, die eine tierärztliche Behandlung notwendig macht. Junge Hunde haben meist schlechtere Überlebenschancen als erwachsene Hunde. Dennoch ist besonders das Immunsystem ausschlaggebend dafür ob ein Hund überlebt. Ebenso entscheidet der Grad der Schädigung von Leber und Nieren darüber, ob der Vierbeiner es schafft. Die Überlebensrate liegt in etwa bei 50%. Manche Hunden entwickeln, trotz Behandlung, eine chronische Niereninsuffizienz und müssen ihr Leben lang weiter behandelt werden.
Vorbeugung
Gründliche Hygienemaßnahmen sind wichtig um Infektionen zu vermeiden, besonders da die Krankheit auf Menschen übertragen werden kann. Außerdem sollte man Hunde nicht unbedingt aus Pfützen oder Tümpeln trinken lassen. Besonders in Gebieten mit hohen Mäuse- und Rattenpopulationen sollte dies vermieden werden.
Es gibt zwar eine Impfung gegen Leptospirose, diese wirkt jedoch nur gegen eine geringe Anzahl an Erregern. Da die Impfung sehr Nebenwirkungsträchtig ist sollte abgewogen werden ob sie für den eigenen Vierbeiner wirklich notwendig ist.
Maßnahmen (wie das Verhindern des Trinkens aus stehenden Gewässern und Pfützen) aus um einer Leptospirose Infektion vorzubeugen. Eine Stärkung des Immunsystems ist ebenfalls sinnvoll um im Falle einer Infektion eine gute „Grundsubstanz“ zu haben um diese Erkrankung erfolgreich bekämpfen zu können.