Dobermann

Dobermann

Die Geschichte des Dobermanns ist klarer als bei anderen Rassen - er wurde benannt nach seinem ersten Züchter, Friedrich Louis Dobermann, einem deutschen Steuertreiber, der in der zweiten Hälfte des 19. Jh. seinem Beruf mit Hilfe von Angst einflößenden Hunden ausübte.

Er wollte einen neuen, scharfen Wachhund haben und beschloss, ihn selbst zu züchten. Das Ergebnis war der Dobermann, der erstmals 1880 registriert wurde.

Dobermann - das temperamentvolle Wesen

Elegant und schnittig im Aussehen, hat sich der moderne Dobermann bis heute kaum verändert seit Friedrich Dobermanns erster Züchtung, nur wird er nicht mehr gezüchtet, um Angst zu erzeugen.

Das Ergebnis aus den Kreuzungen von Deutschen Pinschen und Rottweilern, mit Einschlägen von Manchester Terrier und vielleicht auch Deutschen Pointern (Greyhound und Weinmaraner könnten auch mit dabei sein), ist ein großer, muskulöser, kraftvoller Hund mit einem wachsamen, aufmerksamen Blick.

Heute wird er oft als Wachhund eigesetzt. Seine Intelligenz und Lernfähigkeit haben ihn zu einem beliebten Polizei und Blindenhund gemacht. Sehr erfolgreich ist er bei Wettkämpfen und beim Agility-Training.

Gern wird er auch als Haushund gehalten, stellt aber an den Besitzer hohe Anforderungen. Heute ist er zwar weniger furchterregnd als die ersten Züchtungen, aber immer noch eine Wachhundrasse.

Daher kann der Dobermann agressiv zu anderen Hunden sein, vorsichtig und misstrauisch zu Fremden. Diese Eigenschaften, zusammen mit der enormen physischen Kraft, machen frühes, konsequentes und regelmäßiges Training sowie Erziehung durch einen erfahrenen Hund seiner Kraft bewusst und jede Verhaltensauffälligkeit beseitigt wird, lange bevor sie zum Problem wird.

Jeder, der sich für einen Welpen entscheidet, sollte sorgfälltige Erkundigungen über den Stammbaum einziehen.

Ein gut erzogener Dobermann ist ein ausgezeichneter und folgsamer Begleiter. Trotzdem ist er ungeeignet für Besitzer mit kleinen Kindern oder jemanden, der nicht fir genug ist, dem Hund die Menge an Auslauf zu bieten, die er braucht.

Erscheinungsbild

Der Dobermann ist ein schlankes und nervöses Tier mit schnellen Bewegungen und einem für seine Größe beträchtlichen Körpergewicht. Dazu kommt noch seine außergewöhnliche Muskelkraft, er ist geradezu athletisch. Sein Kopf ist durch zwei parallele Linien gekennzeichnet: die Linie des Stirnknochens und jene des Nasenrückens mit seinem wenig ausgeprägten Stop.

Seine Schnauze verläuft länglich, darf aber nicht zu spitz sein. Die mandelförmigen, wachsamen Augen sind bei schwarzen Tieren dunkelbraun, ansonsten stimmen sie mit der Färbung des Fells überein. Die kleinen kupierten oder hängenden Ohren verfügen über einen hohen Ansatz. Das Fell ist kurz, glatt, drahtig und eng anliegend.

Die Färbung des Fells reicht von Schwarz über Braun bis hin zu Blau mit rostroten Abzeichen oberhalb der Augen sowie der Schnauze, Brust, den Pfoten und unterhalb der Rute. Der kurze, feste Rücken geht in eine abgerundete Kruppe über. Der Bauch ist nicht eingezogen. Seine kurz gestutzte Stummelrute verläuft in einer Linie mit dem Rückrat.

Pflege

Das Fell braucht kaum Pflege. Während des Fellwechsels kann ein rauher Noppenhandschuh gute Dienste beim Entfernen der losen Haare leisten. Die Krallen sollten kurz gehalten und das Gebiß auf Zahnstein durchgesehen werden.

Chrarakter

Der Dobermann verfügt über eine außergewöhnliche natürliche Veranlagung als Wach- und Suchhund. Er ist intelligent, stark und wenn nötig agressiv. Er bedarf folgich einer starken Hand, zeigt aber ein gutes Aufnahmevermögen. Gut abgerichtete Tiere sind ihrem Herrchen gegenüber äußerst anhänglich und gehorsam.

Es handelt sich dabei um einen ungestümen und feurigen Hund, wobei dies nicht mit der gelegentlichen psychischen Instabilität mancher Tiere verwechselt werden darf. Die Ursache für diese Abweichung liegt meist in einer falschen Zuchtwahl. Dobermänner verhalten sich manchmal eigensinnig, um ihre Intelligenz zu beweisen und ihren "Standpunkt" zu untermauern.

Leider haben in den vergangenen Jahren skrupellose Züchter Tiere mit charakterlichen Defekten gezüchtet. Dies hat dem Ruf dieser Rasse zuletzt stark geschadet, obwohl sie eigentlich eine gute Beurteilung verdiente. Als Arbeitshund zeigt der Dobermann hervorragende Leistungen. Man muss jedoch berücksichtigen, dass er nicht von jedermann abgerichtet werden kann. Seine Hingabe gilt nur einer einzigen Person.

Folglich muss diese beim Abrichten stets dabei sein. Der Hund verfügt über eine außergewöhnliche Witterung und einen hervorragenden Instinkt. Dies lässt ihn bereits richtig reagieren, ehe sein Herrchen einen Befehl ausgesprochen hat. In dieser Hinsicht zeichnen sich vor allem Hündinnen aus. Anschlißend ist noch zu sagen, dass nur derjenige einen Dobermann als Gefährten wählen sollte, der sich der hohen Anforderungen seitens dieses Hundes bewusst ist. Dafür darf der Hundehalter aber auch außergewöhnliche Gegenleistungen von seinem Tier erwarten.

Aufzucht und Erziehung

Die starken, eleganten Hunde müssen überlegt und konsequent in harmonischer Umgebung aufgezogen werden. Wenn man mit der Erziehung von Hunden noch unerfahen ist, ist von der Anschaffung einer Dobermanns abzuraten.

Viele Dobermänner werden neurotisch, weil sie in ihrer Jugend falsch angefaßt worden sind (und das kommt leider viel zu oft vor). Als Folge werden sie dann entweder ängstlich oder noch schlimmer bissig, obwohl sie von der Natur aus einen "ehrlichen" Charaker besitzen.

Das zeigt sich schon dadurch, daß viele Repäsentanten dieser Rasse als Rettungs-, Wach- und Polizeihunde ihren Dienst tun oder als Blindenführerhunde eingesetzt werden. Dobermänner sind nämlich augezeichnet für die Abrichtung geeignet, aber das setzt frühzeitige Sozialisation und eine feste autoritäre Erziehung voraus.

Verträglichkeit

Ein korrekt erzogener und sozialisierter Dobermann kommt prima mit Hunden, anderen Haustieren und auch Kidnern aus. Unerwünschte Besucher werden gestellt.

Lebensbereich

Diese Rasse benötigt viel Training, um in Form zu bleiben. Falls nur eine Wohnung zur Verfügung steht, muss man häufig Spaziergänge machen und den Hund im offenen Gelände frei laufen lassen. Aufgrund ihres Naturells müssen diese Tiere stehts in der Nähe ihres Herrchens sein können. Sie wurden nämlich auf Gemeinsamkeit des Lebens mit dem Menschen hin gezüchtet, was auch ihre große Opferbereitschaft erklärt.

Bewegung

Mit dem täglichen "Um-den-Block-Gehen" läßt sich ein DObermann nicht abspeisen. Er ist auf Schnelligkeit angelegt und besitzt ein großes Durchhaltevermögen. Man kann mit ihm schwimmen gehen, ihn neben dem Rad laufen, für Hundesport anmelden oder im Wald toben lassen.